
Primary Tissue Pipeline
Die Primary Tissue Pipeline will den Zugang zu primärem humanem Gewebe vereinfachen und Forschende der Charité dabei unterstützen, primäres Gewebe für Forschungsprojekte zu nutzen. Dadurch können humanbasierte Methoden an der Charité gestärkt und zusätzlich etabliert werden.
Kontakt
Dr. Karin Schmelz, karin.schmelz@charite.de
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Biomedizinische Forschung braucht Primärmaterial

Als größtes Universitätsklinikum Europas vereint die Charité Krankenversorgung mit einem großen biomedizinischen Forschungsstandort. Bei zahlreichen Operationen und Untersuchungen wird Gewebe von Patientinnen und Patienten entnommen, das nur zum Teil für die Diagnostik gebraucht wird. Für die biomedizinische Forschung kann dieses sogenannte Primärmaterial essentiell und sehr wertvoll sein. Mit Hilfe des entnommenen Gewebes können im Labor 3D-Organ- und Gewebemodelle erstellt werden, die das Verständnis für Krankheitsmechanismen enorm verbessern können. Gegenüber Patientinnen und Patienten besteht zudem die Verantwortung, das Primärmaterial in Verbindung mit klinischen Daten in voller Tiefe zu analysieren und so die Entwicklung einer personalisierten Medizin voranzutreiben.
Welche Ziele hat die Primary Tissue Pipeline?
Die Primary Tissue Pipeline zielt darauf, Forschenden der Charité den Zugang zu primärem, humanem Gewebe und Zellen zu erleichtern und die Lücke in der Zusammenarbeit mit bestehenden Einrichtungen der Charité zu schließen. Denn ohne den Zugang zu hochqualitativen Patientenproben können beispielsweise die Ansätze zum Aufbau humaner Krankheitsmodelle und die Möglichkeiten einer personalisierten Therapie nicht verfolgt werden. Das Charité 3R-geförderte Netzwerkprojekt „Turning clinical waste into scientific gold“ hat den Bedarf erkannt und adressiert. Für die wissenschaftlichen Fragen des Netzwerkes wurde eine Infrastruktur zum Sammeln von Bioproben aufgebaut.
Charité 3R wird mit der Primary Tissue Pipeline diese Infrastruktur für weitere Gewebe auf die gesamte Charité erweitern und breit nutzbar machen. Die Initiative dient als zentraler Kontaktpunkt und übernimmt eine Lotsenfunktion, um die bestehenden Infrastrukturen und Core Facilities an der Charité (beispielsweise ZeBanC, BIH Bioportal und CUSCO) bestmöglich zu nutzen.
Serviceangebot für Forschende der Charité
Die Primary Tissue Pipeline unterstützt Sie bei Ihren Forschungsprojekten, indem wir Kontakt mit abgebenden chirurgischen oder anderen klinischen Abteilungen sowie der Pathologie aufnehmen und die Logistik für das Sammeln und die Abgabe von Proben an das Forschungslabor initiieren und koordinieren. Die Probenbereitstellung aus OP/Schnellschnitt in Ihr Forschungslabor erfolgt eng angepasst an geplante Verwendungen und Analysen im Projekt (Entgegennahme sofort nach Resektion, in bestimmten Medien usw.). Die Primary Tissue Pipeline bietet in Absprache mit den Core Facilities der Charité Unterstützung beim Aufstellen von SOPs an. Für die Lagerung der Proben (und andere Services) steht die ZeBanC zur Verfügung. Um die Bedingungen an die primären Proben für Ihr Forschungsprojekt genauer zu definieren, bitten wir um Einsendung eines sample request Formulars. Auch beim Einholen eines Ethikvotums für Ihr Projekt können wir unterstützen. Mehr Informationen dazu hier.

Sample request form
Beschreiben Sie im Sample request form die Anforderungen an die Proben, die in Ihrem Forschungsprojekt verwendet werden sollen und schicken Sie das ausgefüllte Formular an karin.schmelz@charite.de. Wir vereinbaren einen Termin, um Details zu besprechen und abzustimmen, wie wir am besten unterstützen können. Für Fragen im Vorfeld nehmen Sie natürlich auch gerne Kontakt auf.
Unterstützung bei der Einholung eines Ethikvotums
Voraussetzung für die Verwendung von primärem humanem Material für Forschungszwecke ist ein bestehendes Ethikvotum. Das Charité 3R-geförderte Netzwerk-Projekt „Turning clinical waste into scientific gold“ hat bei der Ethikkommission der Charité ein Basisethikvotum für das Biobanking von primärem Gewebe und Zellen eingeholt. Auf diese Grundlage können sich neue Forschungsprojekte ggfs. beziehen und damit den eigenen Antrag stark vereinfachen. Der eigene Ethikantrag beschreibt dann das eigene Forschungsvorhaben (Einschluss-/Ausschluss- kriterien, Verwendung...), für die Bewertung der Risiken durch die Probenentnahme und die Gewährleistung des Datenschutzes kann auf den Basisethikantrag verwiesen werden. Wenden Sie sich an uns für mehr Informationen dazu.
Kontakt
Dr. Karin Schmelz
Charité 3R | Koordination Forschung
Primary Tissue Pipeline
Tel. +49 30 450 680179
karin.schmelz@charite.de