Charité 3R – Alternativen zu Tierversuchen entwickeln, Tierschutz stärken und Translation verbessern

Herzlich Willkommen auf der Webseite von Charité 3R. Wir sind eine Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin zur aktiven Unterstützung des 3R-Prinzips in der biomedizinischen Forschung. Ziel des 3R-Prinzips ist es, Tierversuche zu ersetzen (Replace), die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren (Reduce) oder die Belastung für Versuchstiere zu mindern (Refine).
Sie finden hier Informationen für Forschende (Ausbildung, 3R-Service, 3R-Forschungsförderung, 3R-Veranstaltungen) ebenso wie Informationen für die interessierte Öffentlichkeit zu Tierversuchen und 3R-Forschungsgeschichten an der Charité
Eine 5-Minuten-Broschüre über Charité 3R sowie ein Video mit dem Präsidenten des World Health Summit Prof. Pries und Klinikleiterin Prof. Siegmund fasst unsere Zielsetzung und die Motivation der Charité zusammen.
Das 3R-Prinzip

Das 3R-Prinzip wurde 1959 von den beiden britischen Forschern William Russell und Rex Burch als ein ethischer Handlungsgrundsatz experimenteller wissenschaftlicher Arbeit entwickelt und in ihrem Buch „The Principles of Humane Experimental Technique“ veröffentlicht.
Ziel des 3R-Prinzips ist es, Tierversuche wo immer möglich zu vermeiden (Replace), die Anzahl der in Versuchen verwendeten Tiere zu reduzieren (Reduce) und ihr Leiden auf das unerlässliche Maß zu beschränken (Refine). Das 3R Prinzip ist heutzutage die Grundlage für die Tierschutzpolitik und Praxis moderner Forschungsansätze in vielen Ländern. Die konsequente Umsetzung des 3R-Prinzips in allen Bereichen tierexperimenteller Forschung ist die Voraussetzung dafür, dass Tierversuche von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
Erweiterte Definition der 3Rs
In Anlehnung an das britische National Centre for the Replacement, Refinement and Reduction of Animals in Research (NC3Rs) verwendet Charité 3R eine erweitere 3R-Definition, die die Entwicklungen in der Forschung der vergangenen 60 Jahre und die heutige wissenschaftliche Praxis miteinbezieht.
„Replace“ umfasst demnach zusätzlich die Entwicklung und Anwendung von innovativen high-tech Methoden und Modellen, mit denen wissenschaftliche Fragen ganz ohne den Einsatz von Tieren beantwortet werden können. Dazu gehört auch der Ersatz von Nährmedien mit tierischem Material, die in der Regel für die Kultivierung von Zellen und in der in vitro-Forschung verwendet werden.
Der Bereich „Reduction“ umfasst auch die sorgfältige Konzeption und Analyse von Tierversuchen. Nur statistisch solide geplante Tierversuche, die robust und reproduzierbar sind und zum Erkenntnisgewinn beitragen, sind ethisch zu rechtfertigen.
Der Bereich „Refinement“ beinhaltet alle Maßnahmen, die den Tierschutz stärken, sowie die Anwendung von neuesten in vivo-Technologien und ein verbessertes Verständnis vom Einfluss des Tierwohls auf die Versuchsergebnisse.